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Sagen und Märchen im Allgäu

Schongauer Märchenwald und Tierpark

Der Schongauer Märchenwald und Tierpark ist ein beliebtes Ausflugsziel in Deutschland, genauer gesagt in Schongau, Bayern. Der Park kombiniert die zauberhafte Welt der Märchen mit der faszinierenden Vielfalt der Tierwelt. Im Märchenwald können Besucher eine Vielzahl von bekannten Märchenfiguren und -szenen entdecken, die inmitten einer malerischen Waldlandschaft dargestellt sind. Kinder und Erwachsene können durch den Wald spazieren und dabei bekannten Märchengestalten wie Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel sowie zahlreichen anderen begegnen. Die liebevoll gestalteten Szenerien und Figuren versetzen die Besucher in eine märchenhafte Atmosphäre und laden zum Staunen und Träumen ein. Darüber hinaus beherbergt der Tierpark eine Vielzahl von Tieren aus verschiedenen Teilen der Welt. Von heimischen Tieren wie Rehen und Füchsen bis hin zu exotischeren Arten wie Papageien und Affen gibt es hier viel zu entdecken. Der Tierpark bietet zudem oft Veranstaltungen und Fütterungen an, bei denen Besucher die Tiere aus nächster Nähe beobachten und mehr über sie erfahren können. Der Schongauer Märchenwald und Tierpark ist somit ein Ort, der gleichermaßen für Kinder und Erwachsene geeignet ist und eine einzigartige Mischung aus Unterhaltung, Bildung und Naturerlebnis bietet.

Kontakt:

SCHONGAUER MÄRCHENWALD UND TIERPARK

Dießener Str. 6
86956 Schongau
Tel: +49 8861 928050
Mail: info@schongauer-maerchenwald.de

Allgäuer Sagen

Sondereinband – 5. April 2018
von Alfred Weitnauer (Autor), Hermann Endrös (Autor), Heinz Schubert (Illustrator)

Sagen aus dem Allgäu

Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus

Elisabeth Wintergerst

Zwischen Mythologie, Überlieferung und Geschichte

LebensHolz – Martin Adam

Informationen über Bäume, Dryaden (Baumgeister), LebensHolz

Weiler – Simmerberg
Volkssagen

Die Schatzhüterin von der Altenburg

In der Altenburg bei Weiler, wo vordem herrschsüchtige Ritter gehaust hatten, soll es nie recht geheuer gewesen sein. Manchmal sah man dort zu nächtlicher Stunde eine Frauengestalt umgehen. Es dürfte sich dabei um die Frau des Ritters gehandelt haben, die ihren grausamen Gatten noch an Habsucht übertroffen und unermessliche Reichtümer angehäuft haben soll. Glück hatte ihr dies alles freilich nicht gebracht. Sie hatte selbst mit ansehen müssen, wie ihr Mann von den unterdrückten Bauern an der Burgmauer gesteinigt wurde.

Nach ihrem Tod war sie dazu verdammt, den Schatz so lange zu hüten, bis jemand kam, der ihn hob und das Geld zu guten Zwecken verwendete. Wegen ihres grauenhaften Aussehens aber entmutigte sie fast jeden, der des Weges kam, um ein gutes Werk zu tun.

Als die Rotin, eine alte Frau aus der Weilemer Gegend, einmal des Abends unter der Burg vorbeikam, trat eine Frauengestalt, die einen Rechen trug, aus dem Burggemäuer heraus. Sie bat die Rotin inständig, ihr in das Schloss zu folgen, und versicherte, es werde ihr nichts geschehen. Nur ein Riesenpudel mit einem großen Schlüssel im Maul werde sie erschrecken. Dem solle sie aber den Schlüssel entreißen, dann könne sie damit eine Geldtruhe öffnen und aus der Fülle nehmen, soviel sie nur wolle.

Die Rotin dachte sogleich, dass die Frau niemand anders sein konnte als die verwunschene Burgfrau von Altenburg. Mit dieser freilich wollte sie sich keineswegs einlassen. Da wurde das Gespenst gar traurig, fing an zu weinen und schritt betrübt wieder dem Schlosse zu, um in dessen Mauern zu verschwinden.

Die letzten Herren auf Altenburg

Die Herren von Altenburg waren bekannter weise streng und grausam. Besonders der letzte ihres Stammes soll seine Untertanen hart gedrückt und geschunden haben, weshalb er auch ein schlimmes Ende genommen haben soll.

Lange schon war er seines Lebens nicht mehr sicher, ja er konnte sich nicht einmal mehr öffentlich sehen lassen. Seine Zuflucht konnte er nur noch in Anwendung allerlei Listen und in völliger Vermummung erreichen, um den Nachstellungen seiner vielen Feinde zu entgehen. So ließ er beispielsweise seinen Rossen die Hufeisen verkehrt herum aufnageln, um eine falsche Richtung seines Rittes vorzutäuschen. Schließlich wurde er von seiner eigenen Haushälterin verraten. Sie hängte ein paar rote Strümpfe just dort am Fenster auf, wo der Burgherr seine Mahlzeit einzunehmen pflegte. Auf dieses verabredete Zeichen hin soll der Ritter durch das Fenster erschossen worden sein.

Sagen aus Opfenbach

Der Kürbisgeist

Eine ältere Frau ging einmal in der Woche zum Kartenspielen von Schrundholz nach Heimen. Der Fußweg führte durch den Wald und unwegsames Gelände, über eine kleine Brücke, durch ein Tobel hinauf nach Heimen. Sie prahlte immer, daß sie keine Angst hat, wenn jemand kommen würde. Das ging so lange, bis ein paar Nachbarn ihr einmal unten an der Brücke einen Kürbisgeist (das kannte man damals weniger) aufstellten. Sie versteckten sich und beobachteten sie. Als sie zu später Stunde vom Kartenspielen den Heimweg antrat, machte sie zuerst von weitem Halt. Dann ging sie ganz langsam auf den Kürbisgeist auf der Brücke zu, stand vor ?das Etwas? in gebührendem Abstand hin und sagte laut vor sich hin:

Bisch a gueter Goischt, duesch mr nix, bisch a beeser Goischt,
machscht, daß verschwindsch*

und schlug ihn mit ihrem Stock über das Brückengeländer hinunter. Gemächlich ging sie über die Brücke nach Hause nach Schrundholz. Diese Person hieß: Veva Lex aus Schrundholz.

Es geschah um 1920/25.

*)Übersetzung: Bist du ein guter Geist, tust du mir nichts, bist du ein böser Geist, gehst du besser weg.